Reisebericht
Skitouren Stubai – Sellrain back to the roots
Typische Tiroler Küche, gemütlicher Kachelofen, saubere Zimmer. Alles passt
Nachdem wir dem Sellrain schon länger keinen intensiven Besuch mehr abstatten durften, war es höchste Zeit! Denn die Skitouren der nördlichen Stubaier gelten als Extraklasse und das zu Recht.
Erster Anlaufpunkt sollte das Westfalenhaus sein, zu
dem man bequem, vom in Talschluss gelegenen Lüsens aus, emporsteigt.
Hatte ich diesen Stützpunkt aus früher Jugend eher als „sehr
ursprünglich“ und nicht unbedingt einladend in Erinnerung, wurde ich
gleich zu Beginn unserer Skidurchquerungsrunde eines
Besseren belehrt. Denn inzwischen ist die Hütte renoviert, also wirklich
auf dem Stand der Zeit und hat mit Rinaldo, dem Wirt und dessen
Unterstützer Ernesto und Christoph ein Hüttenteam, das den Aufenthalt
bereichert. Typische Tiroler Küche, gemütlicher Kachelofen, saubere Zimmer…alles passt.
Das „must-have“ Skiziel - die Vordere Grubenwand
Ach ja und die Skitouren Stubai natürlich auch. Denn wer nur den weitläufigen Anstieg zum „Längentaler“ im Kopf hat, der tut dem Tourenangebot unrecht! Westlicher Seeblaskogel, Winnebacher, Zischgenscharte und Seeblaskogel sind nämlich durch die Bank absolut lohnend. Bei uns sollten die letzteren „dran glauben“. Der Seeblaskogel ist dabei im Hochwinter ein durchaus anspruchsvolles Ziel, die Lawinensituation muss hier passen. Im Frühjahr avanciert er dann mehr und mehr zum gern bestiegenen Modeberg.
Ebenso die Übergänge zur Winnerbachseehütte und zur Schweinfurter Hütte
sind gut machbar. Wir visierten bei unserem Stützpunktwechsel gleich
die Schweinfurter Hütte an. Hier liegt der Breite Grießkogel als satter
3000er zum „mitnehmen“ am Weg und offeriert neben der sehr flachen
direkten Abfahrt zur Hütte mit den Möglichkeiten durchs Gras- bzw.
Larstigtal abzufahren, perfekten Powder.
Auch die Schweinfurter Hütte bietet für sich eine Reihe absolut
lohnender Ziele. Hohe Wasserfalle, Hochreichkopf und Kraspessitze sind
nur einige Klassiker, die genannt werden müssen, die Liste ließe sich
aber noch länger fortsetzen. Hier zu verweilen fällt dabei ebenso leicht
wie auf dem Westfalenhaus.
Als weiterer Übergang empfiehlt sich allerdings der Wechsel zur Pforzheimer Hütte
mehr, als der Weg über die Finstertaler Scharte ins Kühtai. Denn die
lästige Querung am dortigen Stausee ist eher eine Pflichtübung als
tatsächlicher Genuss, zumal man in der Folge mit dem Betreten des
Skigebiets „belohnt“ wird.
Daher lieber die Breite Scharte vis a vis zum Schartlkopf (Samerschlag)
ansteuern und die kurzzeitig steilen, aber sehr lohnenden Hänge zur
Pforzheimer Hütte abfahren.
Selbige ist zwar noch nicht ganz so modern, wie die zuvor genannten,
dafür wird man von Hüttenwirtin Ingrid mütterlich umsorgt! Ein
Aufenthalt ist aber nicht nur aufgrund der astreinen Versorgungslage
sondern insbesondere auch hier wegen der wunderschönen Skiziele
anzuraten! Das „must-have“ Skiziel ist dabei sicherlich die Vordere Grubenwand,
die sich, vom Modeberg Zischgeles betrachtet, mit einer extrem
anmutenden Flanke auf der Pforzheimer Seite präsentiert. Der Schein
trügt allerdings! Ein Top-Skiberg mit exponiertem Gipfelgrat und
perfekter Aussicht wartet hier darauf bestiegen zu werden.
In sturzflugartiger Abfahrt geht es hinab
Aber bei unserem Aufenthalt zieht es uns eher zu spannenden
Übergänge, wollen wir unsere Durchquerungstage am besten ganz in der
Nähe unseres Ausgangspunkts beenden. Daher steigen wir den wenig
bekannten Anstieg von der Pforzheimer Hütte zum Zischgeles empor. Über
eine kurze Tragepassage durch felsdurchsetztes Gelände gewinnt man hier
ein kleines Hochkar, das erst steil, dann immer flacher in Richtung des
bekanntesten Sellrain-Skibergs führt. In sturzflugartiger Abfahrt geht es dann hinab zum urgemütlichen Gasthaus Praxmar,
übrigens für sich ebenso ein idealer Talstützpunkt in den Skibergen des
Sellrains. Hier lassen wir bei Speckknödeln, Radler und frischem Kuchen
die Runde der letzten Tage nochmals Revue passieren und freuen uns,
über die gelungene Skitour Stubai.
Insgesamt haben wir uns dabei wieder in Erinnerung gerufen, wie perfekt die Skiberge des Sellrains
sind, dass es auch hier „Geheimtipps“ und wenig frequentierte Aufstiege
und Abfahrten gibt, die man dabei auch noch im Anspruch durchaus
variieren kann. Zudem muss man eine vergleichbare Infrastruktur gut
geführter Hütten doch lange suchen, bis man fündig wird. Das Sellrain hat uns damit sicher nicht zum letzten mal gesehen, denn es gibt noch zahlreiche Varianten für Skitourenanstiege, Skidurchquerungen von Hütte zu Hütte und nicht zuletzt eine Fülle interessanter Abfahrten in diesem Gebiet.
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