3 Sizilien Kletterreisen Teil1

Reisebericht

Kletterurlaub in Sizilien - Luogo Segreto

Im Land der Serie A, zugegebenermaßen leicht im Abseits, nämlich ganz in den Süden soll es im wohlverdienten Kletterurlaub Sizilien gehen. Ziel ist dabei die Pike oder ist es doch der Ball, der gewohnt eng am italienischen Zauberschlappen geführt wird (ein Blick auf die Karte lässt beide Interpretationen zu)… Egal, jedenfalls am äußersten Spitz Siziliens gelegen, befindet sich das kleine, idyllisch gelegene San Vito lo Capo, ein Örtchen bei dem man nicht sicher sein kann, ob die ehrenwerte Gesellschaft hier früher/heute Urlaub macht(e) oder sich in dieser Ecke der Insel noch nie ein Mafiosi blicken ließ…??

Falls die Padrones mal da waren, dann zwar sicher nicht zum kraxln, aber vielleicht fällt ihnen in Zukunft ja bald auf, dass hier ein lokaler Wirtschaftszweig entstehen könnte, dessen Stern erst gerade am Aufsteigen ist…Klettertourismus!

Klettern - am äussersten Spitz Siziliens

Denn gut und gerne 20 eigenständige Klettergebiete warten allein um San Vito darauf von uns entdeckt zu werden, Tendenz steigend. Das Erschließungspotential in ganz Sizilien ist immer noch groß! Das wird einem schon direkt nach der Landung am Flughafen Palermo klar, kann man doch sogar vom Rollfeld schon erste Felswände erkennen. Unweigerlich stellt man sich da die Frage, warum Sizilien erst jetzt auf der europäischen Kletterlandkarte auftaucht, und sich früher hier nur sehr vereinzelt der ein oder andere Kletterer her verirrte.

Den Charakter des Geheimtipps hat die Destination dabei noch nicht verloren. Wir sind zwar zur Kletterhochsaison im Oktober hier, überfüllte Gebiete oder gar warten auf das Freiwerden einer Tour ist aber Fehlanzeige! Genauso wie beim obligatorischen Strandbesuch. Denn was gibt es besseres als nach dem Klettern den geschundenen Körper ins angenehm kühle (ca. 20 °) Meerwasser in einer der türkisfarbenen Buchten zu tauchen. Auch hier hat man tendenziell ganze Buchten für sich und die Sommerbadeorte, die von Touristen im Sommer sicher gut gefüllt sind, präsentieren sich jetzt nahezu menschenleer. Man hat schon fast das Gefühl am eigenen Privatstrand zu sein….aber Moment, wir sind ja zum Klettern da!

Also beziehen wir nach Ankunft erst mal unsere traumhafte gelegene kleine Villa, natürlich mit Meerblick und machen gleich mal das, was der Grund unserer Reise ist: Klettern in Sizilien!

Never sleeping wall

Es überwiegt steile Kletterei an Sintern und großen Löchern…natürlich gerne ausdauerbetont. In den kommenden Tagen grasen wir viele lohnende Wände ab und Klettern vor beeindruckender Kulisse, immer in Rufweite zum Meer! Highlights sind sicher die von unserem österreichische Bergführerkollegen Albert Leichtfried eingebohrten Routen an der so genannten „Never Sleeping Wall“, aber auch die traumhaften Linien am langen Wandriegel von Salinella mit seinen vielen Grotten. Hier klettert man direkt am Meer und mit einem traumhaften Ausblick auf die angrenzende Bucht! Aber was heißt schon highlight? Schlechte Gebiete haben wir eh keine kennengelernt, gibt’s die hier überhaupt? Denn auch unser Tagestrip nach Palermo, zum Gebiet von Bauso Rosso ist die einstündige Anfahrt wert! 


Selten haben wir so von Sintern durchfurchte Wandabschnitte gesehen….ach doch…ähnlich großzügig mit solchen Kalkzapfen ausgestattet ist nämlich auch das majestätisch klingende Gebiet der „Crown of Aragon“: Steile, meist an die 30 Meter lange Routen, zieren diese konkave Mauer und sorgen definitiv dafür, dass in den Armen irgendwann dezente Ermüdungserscheinungen auftreten. Apropos Ermüdungserscheinungen: An Ruhetage bieten sich natürlich zahlreiche Ausflüge an…ein Mittagessen in Palermo City, eine kleine Wanderung im Parco Nazionale dello Zingaro, zu idyllisch gelegenen Badebuchten oder ein Ausflug in das altehrwürdige Städtchen Erice mit seiner über 2 Jahrtausende alten Geschichte und traumhaften Ausblicken über die Bucht von Custonaci.

Auf Felsenklippen in der Sonne

Wieder zurück vom „rest day“ gilt’s aber auch noch dem sogenannten „Monte Monaco“ eine Visite abzustatten. Keine Angst, den findet man in keinem Buch über Münchner Hausberge! Denn dafür sind Lage und Anforderungen zu speziell: 200m senkrechte Kletterwand mit Blick auf die türkise Bucht von San Vito…wahlweise im 5ten bis sogar 9ten Grad. Prädikat „Must“.

Wir sitzen am Ausstieg, der von uns hier gekletterten Tour…ein stiller Moment und wir erkennen zwar, dass auch in Sizilien der Herbst Einzug hält, der niedrige Sonnenstand und die nachmittäglichen langen Schatten deuten darauf hin…dennoch: die angenehmen Temperaturen um die 20° machen es uns schwer, an die inzwischen schon fast frostige Heimat zu denken, in die wir schon morgen wieder zurück fliegen. Vor allem aber zu wissen, dass es wieder ein Weilchen dauern wird, bis wir nach perfekter Kletterei im T-shirt hier oben auf den Felsklippen Siziliens in der Sonne sitzen, den Blick hinaus aufs Meer schweifen lassen und die Zeit kurz stehen bleibt, macht uns kurz melancholisch, ehe wir merken alles richtig gemacht zu haben…unsere Sonnenspeicher sind aufgefüllt und der kalte und hoffentlich schneereiche Winter in den Alpen kann kommen!

4 Sizilien Kletterreisen Teil1

Fazit

Im idyllischen San Vito lo Capo am äußersten Spitz Siziliens, einem aufstrebenden Kletterparadies, erkunden wir zahlreiche Felswände, darunter die beeindruckende "Never Sleeping Wall" und die steilen Routen der "Crown of Aragon", während wir den traumhaften Meerblick und die angenehmen Temperaturen genießen.

Unsere Experten in diesem Bericht

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