6 Heliski Zermatt Teil1

Reisebericht

Heliski und Freeride in der Schweiz

Unser Ausgangspunkt für alle Unternehmungen war das kleine Bergsteigerdorf Zermatt. Umrundet von einigen der schönsten Viertausender der Alpen liegt das Dorf am Ende des Mattertals im Kanton Wallis/ Schweiz. Unser Hotel liegt ein bisschen oberhalb vom Trubel der Stadt mit einer tollen Aussicht auf das Matterhorn.

Auf der Wetterkarte ist Hochdruck angesagt, und das sogar eine Woche lang. Die besten Vorraussetzungen zum Fliegen.

So weit uns die Rotoren tragen

Am ersten Morgen holt uns das Glühen des Matterhorns aus dem Bett. Gigantisch thront es über Zermatt. Ein Elektro- Taxi erwartet uns schon vor der Hoteltür und bringt uns zur Abflugsplattform der Air Zermatt. Kurz eingecheckt und die erste Maschine gehört uns. Wir starten Richtung Alphubel. Die ersten Gipfelriesen werden sichtbar und bald schon stehen wir auf einer weißen Kuppe auf knapp viertausend Meter. Sagenhaft erheben sich die Berge des Wallis um uns herum: Monte Rosa, Matterhorn, Dom und viele mehr.

Auch wenn eine dünne Schichtwolke die Abfahrt nicht zu einem perfekten Firnerlebnis macht, ist es ein besonderes Erlebnis und die gute Brotzeit mit dem besten Speck und Wein gleicht alles aus. Am Bergfuß sammelt uns ein Taxi auf und bringt uns zurück nach Zermatt, wo ein ausgiebiges Wellness Programm auf uns wartet.

Die Aussicht auf die Lyskamm Nordwand ist gigantisch

Ein weiterer Supertag erwartet uns, geplant ist die Monte Rosa Abfahrt, die mit knapp 20 km und 3000 Höhenmeter ein langes Skivergnügen verspricht. Es ist schon relativ spät im Jahr und so haben wir die Berge fast für uns allein. Die Aussicht auf die Lyskamm Nordwand ist gigantisch. Durch wilde Gletscherbrüche ziehen wir unsere Spuren und in dieser gewaltigen Eislandschaft kommt man sich wirklich klein. Ein ausgiebiges Mittagsmahl, Rösti mit Käse und Ei, auf der neuen Monte Rosa Hütte und die atemberaubende Aussicht füllen unsere Energiereserven wieder auf. Weiter geht es über den flachen Grenzgletscher hinaus nach Zermatt.

Am dritten Tag fliegen wir noch einmal den Alphubel an. Doch unsere Tour führt uns diesmal in die andere Richtung, nach Saas Fee. Ein kurzer Aufstieg bringt uns in das Allalinjoch, wo sich uns eine ganz neue Landschaft zeigt. Die Felsabbrüche des Allalins ziehen herunter und die breiten Flächen des Holaubgletscher öffnen sich. Einen fast perfekten Übergang von Pulver in Firn macht diese Abfahrt genauso einzigartig, wie die Landschaft die sie umgibt. Wieder ein lohnender Skitag, der am Mattmark Stausee endet.

Ein durchwachsender Tag gehört dazu, damit man die schönen Tage besser schätzen zu weiß. Und so kam es, das Südstau Wolken um das Klein Matterhorn ziehen ließ. Wir lassen uns jedoch nicht abschrecken und versuchen trotzdem auf das Schwarztor zu finden. Am Anfang ist es zwar mehr ein Blindflug, aber schon kurz unterhalb des Tors haben wir wieder Sicht und es geht hinein in eine wilde Gletscherabfahrt. Links und rechts stehen Türme aus Eis, die zum Glück noch kurz halten, bis wir zwischen ihnen hindurch geschwungen sind.

Die Entscheidung: Berner Oberland - war richtig

Das schlechte Wetter verzieht sich und bereits früh in der Nacht ist es wieder sternenklar. Also können wir auch noch am letzten Tag eine tolle Unternehmung durchführen. Es bedeutet zwar ein bisschen mehr Aufwand, aber der wird sich bezahlt machen. Die Entscheidung in Richtung Berner Oberland loszuziehen war richtig, denn so entdecken wir noch einmal ein neues Gebiet von faszinierender Natur. Von Raron geht es mit einem atemberaubenden Flug auf die Ebene Flüh. Die Aussicht auf die Abfahrten der letzten Tage ist beeindruckend und als noch besser entpuppt sich die Abfahrt in Richtung Blatten: unendlich lange Firnflanken ziehen durch die Gletscherregion. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf der Holandia Hütte geht es weiter über die Lötschlück hinein ins Lötschtal. 

2 Heliski Zermatt Teil1

Fazit

Dass wir am Ende des Tages noch ein paar Meter tragen müssen, vermiest hier sicherlich keinem mehr die Laune und das Grinsen in unseren Gesichtern hält noch lange in den Abend an.

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