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Reisebericht

Freeride Schweiz - Saisonabschluss in Andermatt

Wir starten am Mittwochabend in München, es hat gefühlte 40°, und die Menschen sind schon alle voll und ganz auf Sommer eingestellt. Aber nicht wir, wir wollen noch einmal in die weiße Landschaft der Schweizer Berge versinken.

Unser Ziel: Andermatt, ein kleines Dorf am Fuße des Oberalppasse. Um diese Jahreszeit wirkt hier alles schon ein wenig verschlafen. Einige Läden und Hotels haben schon geschlossen, nur ein paar Firnfreaks sind noch unterwegs um ihre Saison gebührend ausklingen zu lassen. Wir beziehen unsere Pension und fallen müde in das tolle Daunenbett.

Von der Großstadt auf den Gemsstock

Am nächsten Morgen treffen wir unsere Kollegen, die erst fünf Stunden zuvor ihr Auto betraten um in Richtung Berge zu starten. Das volle Kontrastprogramm: von der Großstadt auf den Gemsstock. Und dort erwartet uns auch gleich eine herrliche Aussicht. Bis zum Mont Blanc reicht die Sicht und es fallen uns gleich so viele schöne Linien ins Auge. Sollen wir wirklich schon nach diesen Tagen die Skier einmotten? Es erwartet uns ein wolkenloser Tag. Doch die Prognose für die nächsten Tage verspricht Schlimmeres. Regen bis auf 3000m, da wollen wir uns doch lieber gleich an die großen Abfahrten machen.

Eine beeindruckende Kulisse

Unsere Gruppe ist ein bunter Mix aus zwei Telemarkern, zwei Snowboardern und einem Skifahrer, und einem der sich nicht entscheiden kann ob lieber Telemark oder Alpinski: der Bergführer. Ersteres ist schon ein bisschen eingerostet, aber einfach ein immer noch fesselnd. Die Erste Abfahrt zieht gleich in die schönen Firnhänge der Giraffe. Der Zeitpunkt dafür ist genau richtig gewählt. Große, breite Hänge bieten uns maximalen Fahrspaß in schönstem Firn. Doch schon bald werden wir an die Jahreszeit erinnert. Fauler Schnee und alte Lawinenkegel verbauen uns den Weg und immer wieder müssen wir zu Fuß weiter. Doch die Kulisse ist beeindruckend: steile Wände und Flanken ziehen über unseren Köpfen in die Höhe. Bloß weg hier, denn zu lang sollte man an diesen Orten zu dieser Jahreszeit nicht mehr verweilen.

Ein „kurzer“ Fußmarsch bringt uns wieder nach Andermatt, wo uns die erste Abkühlung erwartet. Am Nachmittag geht es noch in die lange Abfahrt der „Guspis“, so nennt sich das Tal, welches vom Gemsstock Richtung Gotthardstraße zieht. Wir könnten mit den Skiern fast bis zur Straße hinabfahren, wäre da nicht ein kleiner Gebirgsbach, der uns den Weg versperrt. Doch nach längerem hin und her sind wir alle mehr oder weniger trocken am anderen Ufer angekommen, wo uns schon unser Taxi erwartet.

Der nächste Tag bringt unerwarteterweise noch einmal relativ gutes Wetter und wir können unsere Tageskombination aus Skitour und Bahnfahrt durchführen. Kurze Aufstiege führen uns auf den Rotstock, von dem aus wir wieder eine lange Firnabfahrt vor uns haben. Leider versperrt uns ein kleines Wolkenband jegliche Sicht und so werden die ersten Meter der Abfahrt eher zum Blindflug. Doch manchmal kann dieses Wolkenspiel auch die Situation um so beeindruckender werden lassen, besonders wenn der Himmel im richtigen Moment aufreist und sich ein riesiger Hang vor einem auftut. Endlich können wir den Brettern freien Lauf lassen.

Die Wolken hängen tief und es tröpfelt

Die nächsten zwei Tagen werden leider von nicht ganz so gutem Wetter begleitet, teilweise wären Scheibenwischer an der Skibrille nicht schlecht gewesen. Jedoch finden wir immer wieder schöne Abschnitte und man merkt dass bei allen Teilnehmern der Spaß und die Leidenschaft für das Gebirge im Vordergrund stehen. Natürlich hätte keiner etwas an einem schönen Pulverhang auszusetzen, doch dafür müssen wir noch ein Jahr warten.

Am letzten Tag sperren die Liftbetreiber der Gemsstockbahn die Gondel schon einen Tag früher, da es die ganze Nacht ununterbrochen geregnet hat und die Hänge im Skigebiet ein bisschen zu gefährlich werden. Wir beschließen kurzerhand als Abschluss eine Skitour am Oberalppass zu gehen. Die Wolken hängen tief und es tröpfelt leicht vor sich hin als wir die Tour starten, in den höheren Lagen wandelt sich der Regen zu Schnee. Aber eine ausgiebige Brotzeit mit Speck und Käse an unseren persönlichen Gipfel, macht uns alle wieder fit für den letzten Teil der Tour. Die oberen Abfahrtsmeter werden dann sogar noch zu einem richtigen Vergnügen, dank einer Wolkenlücke und so wird der Tag trotzdem zu einem tollen Erlebnis und gibt uns viel Lust auf die nächste Wintersaison. Aber jetzt kommt erst einmal der Sommer…

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