1 Mythomania Teil2

Reisebericht

Firmenausflug in den Wilden Kaiser - Mythomania

Selten genug kommts vor, dass Mountain Elements einen hauseigenen Firmenausflug macht. Wenn, dann aber natürlich immer gerne dorthin, wo wir uns zu Hause fühlen, denn weg sind wir eh oft genug. Also haben Michi und ich uns an einem schönen Juni-Tag in den Kaiser (vgl. bayrisch „Koasa“) begeben, um mal wieder auf den Spuren der legendären Seilschaft Darshano/Müller unterwegs zu sein. Die „Mythomania“ ist das exquisite Ziel des Betriebsausflugs und das Wirtshaus muss erst mal warten.

Die "Mythomania" ist das exquisite Ziel

Beide kennen wir die Tour. Michi ist sie bereits ganz geklettert und ich halb. Zwei Mal hat sie mir schon einen kompletten Durchstieg verwährt. Das war vor sechs Jahren. Einmal, weil sie nass war und das andere Mal, weil sie mich nass gemacht hat (Schiss gehabt).

Der Orginalwegweiser von Darshano und Müller

Eigentlich ist das aber keine Blamage bei einer Tour, die in Herrn Stadlers Kaiserführer mit „E5“ bewertet ist, was frei übersetzt bedeutet: „Nicht stürzen, denn die vorkommenden Sicherungsmöglichkeiten sind mindestens genauso rar wie rostig und selbst absichern ist in eher unregelmässigen Abständen und zu unterschiedlicher Qualität möglich.“ In der Folge heißt das wiederum: In dem Maße wie die Route an Absicherung spart, sollte man selbst an Stürzen sparen, sonst wird’s nix mit dem Bier danach.

Insgesamt sind wir aber voll entspannt am Einstieg und freuen uns riesig auf den super Fels und den Nervenkitzel. Michi bekommt die erste schwere Länge der Tour ab und schleicht sich gekonnt über eine schwierige, etwas brüchige Stelle. Dann bin ich dran. Fast alle Längen der Mythomania sind schwer auf ihre Art, nominell bekomme ich gleich mal die Schlüssellänge im achten Grad serviert. Steil geht es unter einem Dach raus, um dann beherzt in eine Loch-/Rissspur hinein zum Stand zu . Der Weiterweg ist leicht zu erkennen. In einer kurzen 20-Meter-Länge im 7. Grad stehen zwei Schlaghaken soweit aus dem Fels heraus, dass man nicht lange suchen muss. Sozusagen die Originalwegsweiser von Darshano und Müller.

Die folgende Länge ist dann vor allem schön und spektakulär an einer exponierten und bombenfesten Kante, ehe uns die Schlucht zur „Asche/Lucke“ kurzzeitig in leichteres Gelände bringt. Stehen nun an meinem zweimaligen Umkehrpunkt. Aus der Schlucht zieht eine nicht absicherbare Platte mit seichten und eher glatten Griffen gut 10 Meter empor. Lange Zeit ist mir diese Stelle im Kopf geblieben und die offene Rechnung hat mich immer wieder motiviert, hier nochmal zu stehen, es nochmal probieren zu dürfen. Konzentriert starte ich aus der Schlucht, während Michi mich gespannt von unserem etwas mauen Stand genau beobachtet. Ohne große Probleme überwinde ich die Platte und kann zwei recht passable Friends hinter einer Schuppe versenken. Weiter geht’s an einer Risspur empor und über eine Platte nach links zum Stand. Michi empfiehlt mir diesen zu über und die nächste kurze Länge gleich noch dran zu hängen. Ich verschnüre also die Rostgurken vor mir zu einer brauchbaren Zwischensicherung und klettere die 15 Meter zum nächsten Stand. Weil der Fels fest ist und ich einen guten Tag hab, verzichte ich aufs Legen weiterer Placements und starte durch bis unter einen nassen Überhang, unter dem tief versenkt, in einer Mischung aus Dreck, Moos und Fels einige rostige Haken den Standplatz darstellen.

Michi kommt nach und packt die letzte schwere Länge an: Erst eine heikle Rechtsquerung und dann 50 Meter empor. Auch hier begegnet ihm die Kombination, die für diese Routen wohl typisch ist: guter zum Teil sehr rauher Fels, wenig Sicherungsmöglichkeiten und gerne auch der 7. Grad. Der werte Herr Companero lässt aber nix anbrennen und bald freuen wir uns beide, die „Mythomania“ gemeinsam geklettert zu sein und vor allem endlich mal wieder einen Tag im „Koasa“ verbringen zu dürfen. Beim Abseilen luren wir gespannt in die oberen Seillängen der Nachbarroute „Odysee“ – noch ein bißchen schwerer, noch ein bißchen schlechter abgesichert…natürlich auch von Darshano und Müller. Vielleicht gibst ja mal wieder einen Betriebsausflug in Koasa…

3 Mythomania Teil2

Unsere Experten in diesem Bericht

Passende Reisen zu diesem Bericht

Highlight
Watzmann Ostwand mit Bergführer

Alpinklettern Watzmann Ostwand

Eine einmalige Unternehmung - die Watzmann Ostwand! 1800 m abwechselndes Gehgelände und Kletterei.
Klettern Mont Blanc

Klettern Mont Blanc - Granit am höchsten Berg der Alpen

Chamonix begeistert mit einzigartiger Kulisse: Felszacken ragen in den Himmel, umgeben von ewigem Eis. Erlebe legendäre Routen am Mont Blanc.

Noch nicht das Passende gefunden?

Dann gibt's mehrere Möglichkeiten! Hast Du schon unser "digitales Trüffelschwein", den Mountain Elements Tripfinder, ausprobiert? Mit ihm kannst Du nach unterschiedlichsten Kriterien filtern und erhältst dann ein individuelles Ergebnis, was entsprechend Deiner Präferenzen so alles an Touren bei uns in Frage kommt!

Oder Du sendest uns sozusagen "hand-made" einfach eine individuelle Anfrage. Wir freuen uns, Dir ein Programm maßzuschneidern - denn das ist unser Steckenpferd. Oder Du rufst uns einfach an... Unser Office-Team steht Dir gerne mit Rat und Tat zur Seite!